„Kaltgestellt“ mit Sonderpreis ausgezeichnet

Die Tragikomödie „Kaltgestellt“ aus unserem Verlag hat beim Mundart-Theater-Preis Baden-Württemberg einen Sonderpreis für das beste Mundart-Theater-Stück erhalten.

Das Stück von Arno Boas, aufgeführt vom Theaterverein Reinsbrobnner Bühnenzinnober, fiel in dem landesweit ausgeschriebenen Wettbewerb deutlich aus dem Rahmen. Die anderen mit dem so genannten Oskarle ausgezeichneten sechs Gruppen präsentierten entweder traditionelles Bauerntheater oder Boulevard-Komödien. Die Tragikomödie „Kaltgestellt“ verlässt dagegen die gewohnten Muster des Mundarttheaters, ohne dabei auf den Humor zu verzichten. „Ein wagemutiges Stück,“ sagte Jury-Mitglied und Theater-Profi Eduard Smetana vom Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg bei der Laudatio. Mit schwarzem Humor prangere „Kaltgestellt“ einen weit verbreiteten Missstand in der Gesellschaft an: das Gaffen der Schaulustigen bei allen möglichen Formen von Katastrophen. Damit liefere Arno Boas den Beweis, dass Mundarttheater nicht auf „Klamauk“ begrenzt sein müsse, sondern sich auch ernsten Themen widmen könne und dabei trotzdem sein Publikum finde. Veranstaltet wurde der seit 2001 ausgetragene Wettbewerb von der Dekra, zusammen mit dem Landesverband Amateurtheater Baden-Württemberg und dem Land Baden-Württemberg. Der Initiator des Wettbewerbes, Herbert Reinelt, betonte bei der Verleihung die steigende Bedeutung des Mundart-Theater-Preises in der Theater-Szene. Weit über 50 Gruppen hatten sich beworben, sieben wurden schließlich mit dem Oskarle ausgezeichnet.

Der Niemandshof

In dem Stück erzählt der Autor von einem Hofherren, der dem blauem Blute nahesteht, wie sich an der Ankunft eines Grafen zeigt. Anschließend breitet der Autor ein Verwirrspiel aus, in dessen Verlauf es immer unklarer wird, wer jetzt eigentlich das Sagen hat auf dem „Niemandshof“.

Das Bruderherz

Erzählt wird die Geschichte zweier Brüder, die sich um die Gunst einer jungen Dame bewerben. Dass neben der Anwendung unlauterer Mittel von seiten des einen Bruders und der Mutterhörigkeit des anderen Bruders ein Opa sich stets an Vergleichbares aus seiner Jugendzeit erinnert, sorgt für viel Verwirrung und Lachsalven. (Fränkischer Tag)

Männer auf dem Prüfstand

Ein vielleicht etwas überraschendes Happy-End bildet den Schlusspunkt eines lebhaften, mit zahlreichen pikanten Szenen gespickten Theaterstückes, in dem auch die Nebenrollen aktiv und oft unerwartet in das Geschehen einbezogen werden. (Fränkische Nachrichten)

Scheinheiligkeit hat einen Namen

Die Spiellust war auch dieses Mal allen anzusehen, und von Lampenfieber spürte das Publikum nichts. Dazu hatte es auch keine Zeit, denn aus dem Lachen kam es so schnell nicht mehr ´raus. Insbesondere bei Jutta Schmitz als Oma Hagen blieb beim Publikum kein Auge trocken. Exzellent stellte sie die ältere, schwerhörige Oma, die an allem etwas auszusetzen hat, dar. Bereits ihr Kommen reichte, um sich zu amüsieren. In nichts nach stand ihr Monika Teutenberg, die Frau des Regisseurs, die mit perfekter schauspielerischen Leistung als “Mechthild Hagen” glänzte. Die Wandlung von der gestressten, gehorsamen Hausfrau zur selbstbewussten, attraktiven Karrierefrau setzte sie gekonnt in Szene. Als neue Werler Bügermeisterin dreht sie zu Haus den Spieß um: Ehemann Hans Hagen alias Dirk Manzke hat da nichts mehr zu lachen. Ganz im Gegensatz zum Publikum, das sich über dessen Hilflosigkeit im Haushalt prächtig amüsierte. Auch Theo Wächter als Reiner, Heinz Steinkötter als Gerhard Kluge und Matthias Köhler als Daniel überzeugten in ihren Rollen und hatten die Lacher auf ihrer Seite, ebenso wie Ingrid Meier als Reporterin und Gabi Pieper als Veronika, die Busenfreundin von Mechthild Hagen. (Westfalenpost)

Es ging um Politik und Emanzipation, um Rollenwechsel und Selbstfindung, um die immer noch aktuelle Frage nach dem richtigen Platz im Leben für Männer und Frauen. Das Ganze wurde verpackt in einer urkomischen Mischung aus vergnügten Wortspielen, verwickelter Situationskomik und temporeicher Spielkunst. Allen Akteuren schienen die entsprechenden Rollen auf den Leib geschrieben zu sein, sie fühlten sich sichtlich wohl in ihnen. Und gerade deshalb sprang auch schnell der Funke aufs Publikum über. Immer wieder wurde die Aufführung mit Zwischenapplaus unterbrochen. Doch weil bei früheren Spielzeiten noch mancher Gag genau darin unterging, stoppten die Darsteller jetzt versiert und brachten auch den letzten guten Spruch sicher beim Publikum an. (Werler Anzeiger)